Der (fachsprachlich auch: die[1]) Peloponnes (neugriechisch Πελοπόννησος Pelopónnisos (f. sg.) „Insel des Pelops“, Transkription aus dem Altgriechischen Πελοπόννησος Pelopónnēsos [f.], lateinisch Peloponnesos, Peloponnesus [f.]) ist eine Halbinsel im Süden des griechischen Festlands mit etwa einer Million Bewohnern.
Die größte Stadt ist Patras (214.580 Ew.) im Norden; historisch am bedeutendsten sind jedoch Mykene und Korinth im Osten, Sparta im Süden und Olympia im Westen.
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Geografie
Die Peloponnes ist der südlichste Teil der Balkanhalbinsel und somit das am weitesten ins Mittelmeer hineinragende Gebiet. Der südlichste Punkt der Peloponnes ist Kap Tenaro. Im Osten wird die Halbinsel von der Ägäis und im Westen vom Ionischen Meer begrenzt.
Vom Festland ist die Peloponnes über eine Landenge von etwa 6,3 km Breite, den Isthmus von Korinth, zu erreichen, der jedoch im Jahr 1893 durch den Kanal von Korinth durchbrochen wurde. Dennoch gilt die Peloponnes nicht als Insel, weil der Kanal ein künstliches Bauwerk ist (siehe dazu auch Insel und Halbinsel). Seit 2004 ist die Peloponnes auch im Norden zwischen den Orten Rio und Andirrio durch die 2,2 km lange Rio-Andirrio-Brücke mit dem übrigen Festland verbunden.
Landschaftlich besteht ein scharfer Kontrast zwischen den rauen, unbewohnten Gebirgen (Höhe bis 2400 m) und den fruchtbaren, dicht besiedelten Tallandschaften bzw. dem Flachland am Meer. Letzteres erstreckt sich im Westen (zwischen Patras und Pyrgos) und im Süden bei Sparta.
Erdgeschichtlich betrachtet war die Peloponnes ursprünglich eine Insel, wurde jedoch im Laufe der Zeit durch die Nord-Verschiebung der Afrikanischen Platte und der Arabischen Platte an das Festland herangedrückt (siehe auch Plattentektonik). Deutliche Spuren davon sind an den vielen, geologisch gesehen jungen, Faltengebirgen zu erkennen. Diese spalten sich auf der Peloponnes zahlreich auf und geben der Landschaft ein charakteristisches Bild. Vor allem in der Zentralpeloponnes (Arkadien) ist das 1500–1900 m hohe Bergland schwer zugänglich und gekennzeichnet von oberirdisch abflusslosen Karstbecken (Poljen), in denen – teilweise bis heute – nach regenreichen Wintern temporäre Seen auftreten. Ein Beispiel ist die große Ebene des in Mythen der Antike in Wort und Bild bekannten Stymphalischen Sees, der nur teilweise verlandet ist, dessen Wasserfläche aber jahreszeitlich schwankt. Die Ebene ist heute eine wichtige Zugvögel-Raststätte und als ökologisch bedeutendes Feuchtgebiet (Stymfalia) geschätzt.
Die Gipfel reichen im Norden der Peloponnes bis 2374 m, im Süden bis 2407 m (Taygetos). Die dazwischen liegenden Täler zeichnen sich oft durch, für griechische Verhältnisse, große Fruchtbarkeit aus. Geografische, klimatische, aber auch vom Menschen verursachte Faktoren führen immer wieder zu verheerenden Landschaftsbränden auf der Peloponnes.
Da die Verschiebung der Platten weiterhin anhält, ist die Peloponnes neben Italien und Kreta das am meisten durch Erdbeben gefährdete Gebiet Europas.
Quelle: Wikipedia